Hochzeitsfotograf Kosten um €400 bis €5.000 & höher?!
Wie es dazu kommt und was es zu beachten gilt.
Hochzeitsfotograf Kosten mit einer enormen Preisspanne von €400 bis €5.000,- Doch wieso ist das so und was ist empfehlenswert?!
Nachdem ihr euch die ersten Angeboten eingeholt habt seid ihr wahrscheinlich verwirrt, geschockt oder sogar verärgert. Das ist verständlich, schließlich kommunizieren viele Blogs & Magazine Preise, welche die gesamte Hochzeitsbranche zur Verzweiflung bringt – denn eure Erwartungen und Budgetpläne werden dadurch beeinflusst.
Doch was ist nun realistisch?!
Das kann ich flott beantworten: Für acht Stunden ca. €3.000,- zu rechnen ist absolut realistisch.
Doch wie können dann Fotografen Ganztagesreportagen mit open end um €400,- anbieten?!
Oft sind es Anfänger die Fotos zum Herzeigen brauchen oder Massenfotografen, welche ihr Geld in der Nachbearbeitung eurer Fotos verdienen und meist nur am Tag selbst erscheinen. Was ich persönlich sehr schade finde, denn wir Fotografen können euch sehr viel unterstützen. Natürlich könnt ihr auch bei solchen Angeboten einen absoluten Glücksgriff erzielen. Es ist allerdings russisches Roulette mit euren Erinnerungen.
Achtung – ABSAGE
Solltet ihr euch gegen einen professionellen Fotografen entscheiden kann es passieren, dass plötzliche Absagen ins Haus flattern. Und das drei Wochen oder Tage vor eurer Hochzeit. Zu diesem Zeitpunkt sind alle guten Fotografen meist schon verbucht. Doch wieso solltet ihr eine Absage erhalten, schließlich sind 400 oder 800€ viel Geld?! Ganz einfach: Ich habe schon gehört, dass der Fotograf keine Lust mehr hatte oder sich ein luxuriöserer Job ergeben hat. Da er keinen Ruf zu verlieren hat sind die Konsequenzen recht gering. Denn professionelle Hochzeitsfotografen legen Wert auf Empfehlungen ihrer Brautpaare.
Und wieso sind die anderen Hochzeitsfotografen so teuer?!
Einfache Antwort: Weil wir unseren Job sonst an den Nagel hängen könnten. Es wartet neben der aktiven Begleitung an eurem Hochzeitstag noch viel Hintergrundarbeit auf mich. Auch wenn ich aus ganzem Herzen Hochzeitsfotograf bin muss sich die Arbeit am Ende des Tages auch finanziell auszahlen.
Was für Fixkosten können das sein, die rund €3.000,- für acht Stunden rechtfertigen?!
Eine absolut berechtigte Frage. Wenn es dich wirklich interessiert liste ich dir unten einen Auszug der Kosten auf die wir Fotografen zu decken haben. Doch kurz zusammengefasst arbeiten wir rund 40-60 Stunden für €3.000,- (Brutto! Das heißt es fallen – je nach Verdienst 11-35% Einkommenssteuer + SVS Versicherungsbetrag an. Je nach Fotograf muss er also 11-55% vom Bruttobetrag abziehen. So viel bleibt also am Schluss nicht mehr.). Wie kommt es zu 40-60 Stunden? Davor, danach & rundherum um euren Hochzeitstag wartet noch viel Arbeit auf uns, als Fotografen. Ihr werdet hier einige Punkte sehen die euch zwar bekannt vorkommen aber als Un-Selbstständige gar nicht bedacht werden:
Die bereits oben genannten Steuern von 11-55% + Versicherungsbetrag bei der Selbstständigen-Vorrsorge-Versicherung.
Sind die Steuern mal alle abgezogen kommen die Auslagen die notwendig sind:
- Versicherungen, für z.B. das Equipment
- Steuerberater-Kosten
- Kammerumlage
- Kosten um euch eure Fotos sichern und bearbeiten zu können
- Abo Onlinegalerie
- Abo Bearbeitungssoftware
- Hochleistungsrechner
- Server zur Sicherung eurer Daten
- externe Festplatten und vieles mehr
- Erhaltungskosten für den Onlineauftritt – Webseite
- Marketing & Werbung – damit ihr uns überhaupt findet
- Weiterbildung
- Rücklagen für das Equipment – denn alle paar Jahre müssen Kameras und auch Zubehör wie Blitze oder Objektive wegen des Verschleisses getauscht werden
- Zwei Kameras – denn stellt euch vor die eine geht kaputt. Packe ich mich während eures Hochzeitstages einfach zusammen und sage Sorry?! Wohl eher nicht 😉 Deswegen zwei gleichwertige Kameras
- Auto / Verkehrsmittel für die An- und Abreise
- Bei der großen Pauschale muss ich die Kosten für die Kollegen/in abziehen
- Kleinausgaben wie USB-Sticks die in den Ganztagesreportagen dabei sind, Versandkosten, Versandbox & Verpackung, mein Wedding Guide für euch, Überraschungen und vieles
- Zeitliche Aufwände die ausschließlich euch betreffen, keine anderen wie Buchhaltung oder Beantwortung von Fragen, Webseitenpflege, Social-Media Planungen, …
- Mailverkehr mit euch vorab und nach eurer Hochzeit
- persönliches Kennenlernen
- Anreise & Abreise Zeit
- Reportagezeit am Tag eurer Hochzeit
- Sichtung aller Bilder & Auswahl
- Retuschezeit
- Sicherungszeit
- Angebots- & Rechnungserstellungen
- Übermittlungszeit der Fotos an euch digital & per Post
- Rechnungsstellung, Abrechnung & Ablage – für das Amt
- Zeitliche Aufwände die durch alle Begleitungen zustande kommen:
- Buchhaltung
- Beantwortung von Fragen
- Webseitenpflege
- Social-Media Planungen, …
Und da fehlt abschließend noch etwas sehr wichtiges, das ihr auch kennt:
- die klassischen Erhaltungskosten die jeder von uns hat, wie Miete, Strom & Wasser, Essen, Sport, Urlaub, Reisekosten, bei Alleinerziehenden der Kindergarten oder Schulkosten und vieles mehr
Natürlich bringt diese ganze Auflistung nichts wenn ich dann nicht in euer Budget passe. Doch ich hoffe gezeigt zu haben, dass diese Preise weit weg von einer Bereicherung und absolut fair sind. Wenn ihr euch nun überlegt Tante Emma oder Onkel Fridolin zu bitten eure Fotos zu machen habe ich hier ein paar Gedanken für euch dazu.
Unser Bekannter macht die Fotos
Am falschen Platz gespart bedeutet Erinnerungen zu verlieren. Denn es gibt nur eine Chance euren Hochzeitstag festzuhalten.
In der Hochzeitsbranche wird viel Unfug getrieben
Deswegen ein kleiner Tipp am Schluss:
Egal wieviel der Fotograf kostet lasst euch Ganztagesreportagen zeigen. Sie vermitteln euch ein Gefühl dafür ob der Fotograf sein Qualitätsversprechen von Getting Ready bis zum Partyfoto hält.